In der Reihe 361°bremen geht es diesmal um ein Modellprojekt der Uni Bremen und des Senators für Bildung: ”Performative Spiele zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund” so der offizielle Name des Projekts, das an sechs Bremer Schulen stattfindet.
Der Begriff performativ (aus dem Englischen: performance) weist auf die Ursprünge und Einflüsse hin, aus denen die Spiele entwickelt wurden: Theaterpädagogik, Psychodrama und teilweise das Improvisatonstheater. Eine der Besonderheiten dieser Methode ist die Selbstpräsentation der Schülerinnen und Schüler: ein Teil der Klasse spielt, der andere Teil bildet das Publikum, das am Ende der Vorstellung Applaus spendet.
“Nicht nur die Lesekompetenzen sollen gefördert werden, sondern die Lebenskompetenz der Schülerinnen und Schüler.”
Fahim Sobat, Koordinator des Modellprojekts, hat in den vergangenen beiden Jahren in Zusammenarbeit mit dem Lehrer Kai Stadelmann die theaterpraktischen Übungen so modifiziert, dass sie mit Lerninhalten verknüpft werden und in Schulklassen im Unterrichtskontext eingesetzt werden können. Aus dieser Arbeit wurden auch viele Spiele völlig neu entwickelt, so dass es mittlerweile ein Repertoire von über achtzig Spielen gibt, aus denen Lehrerinnen und Lehrer schöpfen können. In einer Lehrerfortbildung werden diese Spiele vermittelt und dann in den Klassen angewendet.
Die meisten teilnehmenden Klassen weisen einen hohen Prozentsatz an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund auf, doch profitieren nicht nur diese Schüler von der neuen Methode. Die zeitweise Aufhebung von starrem Frontalunterricht auf Basis von Arbeitblättern ist für alle Kinder nicht nur eine lebendige Abwechslung sondern auch eine Bereicherung:
Hemmschwellen können überwunden werden, Lerninhalte, die laufend und hüpfend gerufen werden, können durch die Ganzheitlichkeit des Lernens in Verbindung von Wort und Bewegung besser aufgenommen und verarbeitet werden.
Die Performativen Spiele können den herkömmlichen Unterricht zwar nicht ersetzen, aber doch sinnvoll ergänzen.
In vier dieser Klassen durfte das Filmteam von Tiina Takkula/projektilfilm bei den Spielen im Unterricht dabei sein. Interviews und Eindrücke aus den Klassen vermitteln die neue Methode für das Publikum der Sendereihe 361°bremen als Teil aktiver Intergrationsbemühungen in Bremen.
Der Lehrer ruft laut: “Obst!”
Die Kinder stehen sich in Gruppen gegenüber. Drohend gestikulieren sie und schreien sich an:
“Du krumme Banane!” ruft eine Gruppe
“Du oller Apfel!” erwidert die andere Gruppe. So geht es weiter:
“Du matschige Pflaume!” “Du Erdbeere!”
Deutschunterricht im Förderzentrum Leher Feld, Thema Oberbegriffe.