Ein Portrait der Familie Ali
Wie sieht der Alltag einer afrikanischen Familie aus, die unter lebensgefährlichen Bedingungen ihre Heimat verlassen musste? Ein sehr persönliches Porträt erzählt von der vierköpfigen Familie Ali aus Togo.
Im Mittelpunkt steht der Vater Akondoh Ali: In seiner Heimat hochangesehener Schriftsteller, Journalist, Politiker und Lehrer, in seiner zweiten Heimat Bremen arbeitet er als Lagerarbeiter und engagiert sich für Menschenrechte und ist u.a. aktiv im Bremer Rat für Integration. In Sokodé/Togo gab er eine Zeitung heraus, schrieb Theaterstücke und Gedichte* die von seiner Theatergruppe und Schülern aufgeführt und gelesen wurden. In einem von Diktatur geprägten Land hatte er den Mut, die Bevölkerung über das Wesen der Demokratie zu informieren und die Regierung zu kritisieren. Was für uns in Deutschland banal erscheint, kostete ihn beinahe das Leben. Er durchlebte Gefängnis, Folter und Flucht über mehrere Jahre, bis er und seine Familie in Deutschland einen sicheren Platz gefunden haben.
Der Film zeigt kein Flüchtlingsdrama, sondern eine Familie, der es gelungen ist, sich mit ihren Stärken zu integrieren. Die Sehnsucht nach der ersten Heimat wird spürbar, selbst bei der jüngsten Tochter, die hier geboren und aufgewachsen ist und das Heimatland ihrer Eltern noch nie betreten hat.
Trotz der Sicherheit in Deutschland wünscht sich die Familie nicht sehnlicher, als nach Togo zurückzukehren.
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Der Dokumentarfilm entstand während eines Jahres in enger Zusammenarbeit mit der Familie Ali.
WIDMUNG: Gewidmet all jenen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten.
*Die Gedichte von Akondoh Ali sind auf französisch auf togoischen Webseiten zu lesen. Ein Gedicht in deutscher Übersetzung gibt es in dem Buch „Inländer=Mitländer: Das Fremde mit uns“. Herausgegeben von Radosveta Hoffmann, erschienen im Komma Verlag, 2006.