1981 nahm eine Gruppe Jugendlicher aus den Armenvierteln der Stadt Belo Horizonte im Südosten Brasiliens einen kleinen Piratensender in Betrieb. Trotz massiver Repression und Gewalt durch Polizei und Behörden, die das Radio immer wieder abschalten ließen, die Ausstattung zerstörten und die Betreiber einsperrten, ging Rádio Favela immer wieder auf Sendung.
Inzwischen ist es ein staatlich anerkannter Bildungssender und gegen die
Probleme in der Favela - Armut, Arbeitslosigkeit, fehlende Bildungsmöglichkeiten, Rassismus, Drogenkriminalität und soziale Ungerechtigkeit - kämpft
das kleine Radio noch immer.
In dem Dokumentarfilm erzählen die Radiomacher aus der bewegten Geschichte des Radios und zeigen, daß es schwer, aber nicht unmöglich ist, durch Medien soziale Veränderungen herbeizuführen.
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Annemarie Thiede (*14.2.1977, Ulm)
studierte Soziologie und Philosophie in Bremen, arbeitete bei verschiedenen Radiosendern und schloss 2005 ihr Diplomstudium der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar mit dem Dokumentarfilm „Rádio Favela“ ab. Sie absolvierte bereits 2003 ein Austauschsemester an der Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien. Im Jahr 2005 erhielt die Filmemacherin und Journalistin ein Stipendium der ACC Galerie Weimar, der Martin Sastre Foundation, Montevideo und des Goetheinstituts Montevideo für das Videoprojekts "Be a latinamerican artist- „Desastregirls“" in Uruguay. Danach arbeitete sie bis Juli 2006 in Brasilien als freie Regisseurin und Cutterin sowie in der Kulturabteilung des Goethe-Instituts in Salvador-Bahia.